Klassenrat

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Es handelt sich hierbei um eine Methode, bei der die Lernenden regelmäßig gemeinsam mit der Lehrkraft wichtige Themen im Plenum besprechen.

Beschreibung

Bei der Methode „Klassenrat“ handelt es sich um eine regelmäßige Versammlung aller Klassenmitglieder. Im Klassenrat haben die Lernenden und Lehrenden gleichberechtigt die Möglichkeit, aktuelle Themen der Lernenden einzubringen. Es werden gruppen-, klassen- oder schulspezifische Probleme besprochen und es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. Auf diese Weise trägt die Methode zur Konfliktlösung bei und fördert basisdemokratische Entscheidungsprozesse.

Der Klassenrat sollte wöchentlich unter Vorsitz eines Kindes stattfinden. Die Ämter (Beispiele: Präsident*in, Protokollant*in, Zeitwächter*in und Regelwächter*in) im Klassenrat werden von den Lernenden reihum wahrgenommen, sodass alle Kinder die Chance bekommen, die Aufgabe, die mit dem jeweiligen Amt verbunden ist, zu üben. Vorab werden Richtlinien besprochen, die von allen Kindern akzeptiert werden müssen:

  • Alle Kinder sitzen in einem Sitzkreis und können einander sehen
  • Direkt Ansprache
  • Nur sprechen, wenn ich an der Reihe bin
  • Wenn ich nicht mehr zuhören kann, sage ich das
  • Es gibt keine Fehler;
  • Thema und Inhalte bleiben im Fokus.

In einem Briefkasten werden im Verlauf der Woche Themen gesammelt, die die Tagesordnung des Klassenrats bilden. Die Tagesordnung wird in Form einer Wandzeitung visualisiert. Alle Sitzungen werden protokolliert und die Protokolle werden ausgehängt. Für die Abstimmungen können verschiedene Verfahren gelten: Konsensbeschlüsse, Mehrheitsbeschlüsse oder differenzierte Beschlüsse. Es ist darauf zu achten, dass individuelle Bedürfnisse und die Kooperation aller nicht in Widerspruch geraten.

Zu Beginn des Klassenrats könnte eine positive Runde stehen, in der alle Kinder einen positiven Beitrag leisten. Sie könnten berichten, was gut lief (Stichwort: Positive Nachrichten oder Positive News). Solch eine positive Runde sorgt für ein angenehmes Arbeitsklima und schult die Lernenden darin, nicht nur negative, sondern auch positive Eindrücke zu äußern. Als Nächstes werden die Beschlüsse des letzten Klassenrats vorgelesen und auf ihre Umsetzung überprüft. Der*die Präsident*in ruft die einzelnen Tagesordnungspunkte auf und gemeinsam wird eine Reihenfolge festgelegt und auf einer Wandzeitung festgehalten. Sollen Konflikte thematisiert werden, sollten die Beteiligten zunächst die Möglichkeit haben, sich dazu zu äußern. Dann dürfen auch die anderen Kinder ihre Meinung zur Diskussion beitragen. Am Schluss jeder Diskussion sollte ein Lösungsvorschlag stehen, über den abgestimmt wird.
Sind alle Beteiligten mit dem Lösungsvorschlag einverstanden, wird er notiert. Falls nicht, muss ein tragbarer Kompromiss entwickelt und abgestimmt werden. Ziel ist es, immer eine Lösung zu finden, die alle Kinder, vor allem die direkt beteiligten, mittragen können.

Die Lernenden können im Klassenrat lernen konstruktiv zu kommunizieren, zu argumentieren, zuzuhören und Empathiefähigkeit zu entwickeln. Außerdem lernen sie Selbstreflexion sowie Selbstausdruck und fördern ihre Diskussions- und Leistungskompetenz.

Tipps

Da der Klassenrat hohe Anforderungen an die Lernenden sowie auch an die begleitende Lehrenden stellt, sollten die Klassenratssitzungen sorgfältig vorbereitet, stufenweise eingeführt und kritisch begleitet werden.

Material

  • Wandzeitung
  • Briefkasten („Kummerkasten“)
  • Gong oder Glocke (optional)

Literatur

Bundeszentrale für politische Bildung. Klassenrat. VorBild – Politische Bildung für Förderschulen. https://www.bpb.de/lernen/angebote/vorbild/508826/klassenrat/ (02.04.2024).

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