Malen nach Hören

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„Malen nach Hören“ verlangt keine Leistung von den Lernenden, sondern soll Kreativität, Gedankengänge und Selbstwahrnehmung anregen.

Beschreibung

Generell läuft das Malen nach Hören so ab, dass die Lernenden zu einer zuvor vom Lehrenden ausgewählten Musik (möglichst länger als ein paar Minuten und ohne Text) mit verschiedenen Farben malen. Sie sind aufgefordert, alles, was ihnen beim Klang der Musik und beim Zuhören durch den Kopf geht, in Farben auszudrücken, ohne sich anschließend erklären zu müssen (aber zu können) und ohne dass das Entstandene bewertet wird. Die Lernenden können während der Musik beliebig viele Blätter Papier verbrauchen.

Variation

  • Der Prozess des Malens mit Farben kann umgewandelt werden in den des Zeichnens mit Bleistift, wodurch Licht und Schatten in den Vordergrund treten.
  • Umgekehrt ist es auch möglich, den Lernenden im Musikraum Bilder bzw. Gemälde anzubieten, zu denen sie spontan Instrumente ausprobieren sollen, trommeln können, singen etc. Hier geht es besonders darum, die (persönlich empfundene) Stimmung des Bildes wiederzugeben.
  • Der Raum, in welchem gemalt wird, kann verschiedenartig gestaltet sein bzw. es kann auch draußen gemalt werden. Im Raum kann das Licht an- oder ausgeschaltet sein, Verdunkelung ist möglich, die Lernenden können sitzend, liegend, stehend oder die Position frei wählend malen.
  • Die Lernenden können unter Umständen zur Reflexion nach dem Malprozess aufgefordert werden, Bildpräsentationen können stattfinden, die Musik kann noch einmal gehört werden, ohne Stifte zur Verfügung zu haben. Auch kann so variiert werden, dass mit geschlossenen Augen gemalt wird.
  • Statt des Malens kann auch zur spontanen Körperbewegung aufgefordert werden, sodass der Fokus auf physische Selbstwahrnehmung, Rhythmus und Stimmung gelegt wird.

Differenzierungsmöglichkeiten

  • Je nach allgemeiner Gemütsverfassung oder Stimmungslage der Lerngruppe kann verschiedene Musik vorbereitet bzw. abgespielt werden. Die Musik kann meditativ sein, klassisch, emotional, widersprüchlich, vielseitig, wiederkehrend usw. Außerdem kann in der Länge der Stücke und damit auch in der zur Verfügung gestellten Zeit des Malens differenziert werden. Die Lehrenden können auch bezüglich der Musik und des Malens ein bestimmtes Thema vorgeben, was vor allem bei jüngeren Lernenden Sinn macht, z. B. „Jahreszeiten“, „Gefühle“ oder „Bewegung“.
  • Da alle bei dieser Methode tun können, was sie möchten, ist i.d.R. von vornherein individuell differenziert.

Tipps

Die Methode eignet sich gut zur Einstimmung auf bestimmte Themen, aber auch, wenn z. B. in der Lerngruppe Konflikte vorliegen oder die Lernenden mit einem bestimmten Thema sehr beschäftigt sind, große Unruhe herrscht, eine bestimmte Atmosphäre in der Lerngruppe gefördert oder ein Lernprozess angeregt werden soll.

Material

  • genügend Zeichenpapier, sodass sich die Lernenden bei Bedarf nachnehmen können, ohne aus ihrem Malprozess zu kommen
  • Malutensilien, ein möglichst breites Farbspektrum, evtl. verschiedene Stifte, Farben etc.
  • CD-Player bzw. Laptop
  • CD oder digital/online vorbereitete Musik

Literatur

Kuhlmann, D. (2000). Malen nach Musik – Musik nach Bildern. Möglichkeiten des fächerverbindenden Arbeitens in Musik und Kunst. Augsburg: Auer.

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