Sokratisches Gespräch

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Das Sokratische Gespräch als eine metakommunikative Gesprächsmethode, die ermöglicht strukturiert über Themen und Leitfragen zu diskutieren.

Beschreibung

Bei dem „Sokratischen Gespräch/Dialog“ geht es darum, die SuS über eine Leitfrage diskutieren zu lassen. Wichtig dabei ist vor allem die rege Beteiligung aller SuS und die Beachtung und Akzeptanz aller Meinungen. Jeder Schüler und jede Schülerin soll verstanden und berücksichtigt werden. Es geht dabei um Respekt gegenüber anderen Meinungen und dem Wunsch diese zu verstehen. Gemeinsam wird nach einer Wahrheit/Lösung gesucht, jedoch kann auch akzeptiert werden, dass manche Fragen nicht eindeutig zu beantworten sind. Durch festgelegte Regeln und eine neutrale Moderation der Lehrkraft wird nicht nur die verbale Kommunikationskompetenz der SuS innerhalb eines soziales Kontextes geübt, sondern ebenfalls das logische Argumentieren, Reflektieren, sowie das selbstständige Denken erprobt. Die Methode eignet sich bezüglich ethischer Fragestellungen innerhalb des Unterrichts wie z.B. „Was sind eigentlich Träume?“, oder „Ist jeder Mensch gleich wichtig?“. Auch auf der Metaebene bietet das sokratische Gespräch eine kritische Reflexionsplattform als Basis einer thematischen oder sozialen Supervision an. Wichtig dabei ist vor allem die rege Beteiligung aller SuS und die Beachtung und Akzeptanz aller Meinungen. Alle SuS sollen verstanden und berücksichtigt werden. Es geht dabei um Respekt gegenüber anderen Meinungen und dem Wunsch diese zu verstehen. Gemeinsam wird nach einer Wahrheit/Lösung gesucht, jedoch kann auch akzeptiert werden, dass manche Fragen nicht eindeutig zu beantworten sind. Folgende Regeln sollen dabei den SuS, sowie der Lehrkraft einen transparenten Gesprächsrahmen schaffen:

Regeln für das sokratische Gespräch

  1. Die Lehrerkraft sagt ihre Meinung zum Thema nicht.
  2. Die Lehrerkraft lenkt das Gespräch am roten Faden entlang, d.h. wir verzetteln uns nicht an Nebenthemen.
  3. Bestreben nach Konsens, d.h. wir versuchen Sätze zu finden, denen alle zustimmen. Alle sagen aber nur das was er/sie wirklich meint und stimmt nicht deswegen zu weil die anderen es von ihm/ihr erwarten.
  4. Wir beginnen mit einem kleinen Beispiel.
  5. Wir hören dem anderen genau zu, versuchen zu verstehen und entgegnen unsere Meinung erst dann, wenn wir erklären können was der Andere meint.
  6. Das Metagespräch ist das Gespräch über das Gespräch. Wie ging es uns? Was hat uns gestört? Was war gut?

Differenzierungsmöglichkeiten

Bei dem sokratischen Gespräch könnte man insofern differenzieren, dass für Personen mit einer Aufmerksamkeitsstörung regelmäßig Pausen und ein Wechsel der Themen eingehalten werden, um aufkommende Langeweile zu vermeiden. Während des Gesprächs könnte die Lehrkraft wichtige Leitfragen und Ansätze an der Tafel festhalten. Außerdem sollten für Hörgeschädigte Systeme angeboten werden, wie zum Beispiel Mikrofone, sodass diese SuS das Gesagte direkt auf ihr Hörgerät übertragen können.

Material

Bei Bedarf kann ein Sprechstein als Hilfsmittel genutzt werden.

ggfs. Poster für die sokratischen Regeln im Klassenraum aufhängen

Literatur

Krohn, D.; Neißer, B. & Walter, N. (1996). Diskurstheorie und Sokratisches Gespräch. Frankfurt am Main: dipa-Verlag.

Philosophisch-Politische Akademie. Grundlagen des Sokratischen Gesprächs. Verfügbar unter https://www.philosophisch-politische-akademie.de/grundlagen-des-sokratischen-gespraechs/ [Zugriff 11.04.2022]

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