In Rollenspielen stellt eine Gruppe aus beliebig vielen Personen eine Situation dar. Kennzeichnend ist hierbei, dass die Akteure eine andere Rolle einnehmen, die sie in dieser Szene verkörpern.
Diese Methode kann zu unterschiedlichen Themen und in verschiedenen Sprachen durchgeführt werden. Es eignen sich vor allem Konfliktthemen, bei denen die Spielenden verschiedene Standpunkte vertreten.
Die Methode lässt sich bei der Umsetzung in drei Phasen gliedern, wobei in der zweiten Phase die Umsetzung des Rollenspiels erfolgt. Dennoch wäre die Methode ohne die anderen Phasen nicht effektiv für den Unterricht.
Nach einer Gruppeneinteilung während der ersten Phase liefert die Lehrperson den Schülerinnen und Schülern wichtige Informationen für die Rollenspiele und den weiteren Unterrichtsverlauf. Darunter fallen Angaben zu dem Zeitmanagement, den Spielcharakteren, der Szene sowie der abschließenden Phase. Diese Anweisungen können sowohl mündlich als auch schriftlich erfolgen. Die schriftliche Aushändigung der Informationen bietet sich an, wenn die jeweiligen Gruppen unterschiedliche Szenen ausarbeiten sollen. Nach der Einführung der Lehrkraft werden die Rollenspiele in Gruppen vorbereitet. Dabei einigen sich die SuS darauf, wer welche Rolle in der Szene übernimmt. Diese Rollenzuteilung kann auch von der Lehrkraft übernommen werden, wenn diese es für notwendig hält. Außerdem machen sich die SuS mit den Spielcharakteren und dessen Motivationen vertraut und arbeiten die Unterschiede der Meinungen heraus. Bevor die Gruppen ihr Rollenspiel präsentieren, wird dieses geprobt und möglicherweise noch verändert. Unterdessen nimmt die Lehrkraft die lernbegleitende Rolle ein, greift jedoch ein, wenn es zu laut wird.
Es folgt die Phase der Durchführung, in der die Gruppen ihre vorbereiteten Rollenspiele aufführen. Währenddessen beobachten die restlichen Gruppen die Vorstellung in Bezug auf die vorgegebenen Kriterien der Lehrkraft. Damit die Präsentation gewürdigt wird, muss die Lehrperson dafür sorgen, dass sich die restlichen Gruppen nicht weiterhin mit ihren Rollenspielen oder anderen Dingen beschäftigen, sondern ihrer Aufgabe als Beobachter*in nachgehen.
Anschließend werden die Beobachtungen in einer Besprechung vorgetragen. Außerdem beschreiben die Akteure, wie sie sich in ihrer Rolle gefühlt haben. Daraus werden Konsequenzen für den Alltag entwickelt und zum Beispiel mögliche Verhaltensweisen und Regeln in bestimmten Situationen erarbeitet.
Rollenspiele können als Einstieg eingesetzt werden, um die SuS spielerisch auf ein neues Thema einzustimmen. Ebenso können gelernte Inhalte während der Erarbeitung in einem Rollenspiel umgesetzt werden. In der Ergebnissicherung findet die Methode in gleicher Weise Verwendung.