Das Lerntempo-Duett ist eine Methode, bei der sich die Schüler wechselseitig Wissen vermitteln, nachdem sie es sich angeeignet haben.
Die Klasse wird in zwei gleichgroße Gruppen eingeteilt, von denen eine Text A, die andere Text B in Einzelarbeit liest. Wichtig ist, dass jeder in seinem individuellen Tempo arbeitet. Zu dem gelesenen Text sollen jeweils Visualisierungen zu Erklärung erstellt werden. Wer fertig ist, signalisiert dies durch Aufstehen vom Platz. Der nächste Schüler der anderen Gruppe, der fertig ist, bildet mit dem Stehenden ein Lerntempo-Duett. Anhand ihrer Visualisierungen erläutern sie sich gegenseitig ihren Text.
Die Methode bietet den Vorteil der einfach umzusetzenden inneren Differenzierung und die Tatsache, dass sich jeder Schüler mal in der Experten- und mal in der Novizenrolle befindet. Dadurch ergibt sich ein Gleichgewicht, in dem aber doch jeder lernen muss, Wissen aufzunehmen und zu vermitteln. Durch die Paarbildung sind sofortige Nachfragen im Gegensatz zur Plenumsarbeit jederzeit möglich.
Eine Voraussetzung für den Erfolg dieser Methode besteht in einem guten Klassenklima. Möglichweise könnte es sonst zu Konkurrenzempfinden kommen, durch das die Schüler sich zu sehr beeilen, weil ihre Lesegeschwindigkeit für alle sichtbar wird.
Die Schüler lernen etwas über ihren eigenen Lernstand (z.B. bezüglich der Lesegeschwindigkeit), erwerben aber auch Sozialkompetenz durch den Austausch mit ihrem Partner.
Es müssen zur Durchführung der Methode mindestens 25 Minuten eingeplant werden, jedoch können auch weit mehr Unterrichtsstunden damit gefüllt werden – je nach Komplexität und Schwierigkeitsgrad der Aufgaben.