Lawinendiktat

Diese Methode eignet sich, um die Rechtschreibung der Lernenden zu trainieren.
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Beschreibung

Die Methode kann auf folgende Art und Weise durchgeführt werden:

  1. Bei einem Lawinendiktat erhalten alle Lernenden der Sitzordnung folgend eine Nummer.
  2. Die Lehrperson diktiert ein bis zwei Sätze, welche die Lernenden auf ein vor sich liegendes Blatt Papier schreiben und anschließend auf Rechtschreibfehler überprüfen.
  3. Nach der Überprüfung werden die beschriebenen Blätter an die Person mit der nächsthöheren Nummer weitergegeben.
  4. Zwei weitere Sätze werden von der Lehrperson diktiert und diese danach wieder auf die Rechtschreibung überprüft.
  5. Diese Prozedur wird mehrmals wiederholt, bis sich ein größerer Gesamttext ergeben hat. Zum Schluss geht der Text wieder an die erste Person zurück, die diese korrigierten und falsch geschriebenen Wörter noch einmal gründlich betrachtet und reflektiert.
  6. Es ist darauf zu achten, dass alle Fehler reflektiert und berichtigt werden. Andernfalls kann es zu Fehleinprägungen kommen, die sich auch auf die folgenden Lernprozesse auswirken können.

Variation

  • Bei dem Lawinendiktat kann die Lehrperson die diktierende Rolle abgeben und die Lernenden in Partnerarbeit arbeiten lassen. Hier diktieren sich diese die Sätze gegenseitig und tauschen und verbessern den Zettel immer wieder miteinander. Auch der/die Partner*in kann hierbei variiert werden, sodass die Lernenden im Verlauf der Methode mit unterschiedlichen Lernenden zusammenarbeiten.
  • Eine weitere Variationsmöglichkeit kann darin bestehen, die Lernenden abwechselnd die Sätze an die Tafel schreiben zu lassen und sie gemeinsam im Plenum zu reflektieren, bis der Gesamttext an der Tafel steht. Hier besteht jedoch die Gefahr einer Stigmatisierung schwächerer Lernenden.  Die Lehrperson sollte versuchen, hier sensibel vorzugehen und eine harmonische Zusammenarbeit zu fördern.

Differenzierung

Folgende Differenzierungen sind denkbar:

  • Sollten sich Lernende mit schwächeren orthografischen Kenntnissen oder Fähigkeiten in der Lerngruppe befinden, ließe sich das von der Lehrperson vorgelesene Diktat anstatt in regulärer Textschwierigkeit möglicherweise in einfache Sprache übertragen. So würden auch Lernende mit Entwicklungsbeeinträchtigungen berücksichtigt.
  • Ebenso kann die Geschwindigkeit des Diktierens und die Menge an diktierten Sätzen angepasst werden. Anstelle ganzer Sätze kann die Lehrperson zunächst einzelne Schlüsselwörter oder entscheidende Satzgefüge diktieren.
  • Um Lernende mit Konzentrationsschwierigkeiten gerecht zu werden, kann ein Diktat in mehrere Etappen aufgeteilt werden. So können unter anderem die einzelnen Sätze des Diktates auf mehrere Tage verteilt und zum Schluss der Gesamttext reflektiert werden.

Material

Benötigt werden Schreibutensilien und ein Blatt Papier für jede Person, sowie vorbereitetes Material in Form eines Diktates, das der Lehrperson vorliegt.

Literatur

Brenner, G. & Brenner, K. (2012). (Hrsg.). 80 Methoden für die Grundschule. Berlin: Cornelsen.

Paradies, L. & Linsen, H. J. (2001). Differenzieren im Unterricht. Berlin: Cornelsen.

Scholz, I. (2012). Das heterogene Klassenzimmer. Differenziert unterrichten. Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht.

Hashtag

In welcher Phase deines Unterrichts würdest du diese Methode einsetzen?

Zitationsvorschlag

Methodenkartei. Ein Kooperationsprojekt an den Universitäten Oldenburg und Vechta. Abrufbar unter: https://www.methodenkartei.uni-oldenburg.de/

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