Odd man out

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Ziel des „Odd man out“ ist es, anhand einer Serie von Symbolen, Wörtern, Zahlen oder Bildern einerseits das ihnen zugrunde liegende und sie verbindende Kriterium zu erkennen und andererseits das eine Element zu identifizieren, das der erkannten Kategorie nicht untergeordnet werden kann.

Beschreibung

Die Methode „Odd man out“  ist in der Literatur auch unter der Bezeichnung „Eins passt nicht“ (Roche u.a., 2015, S. 26), „Fehlersuche“ oder „Falsche Serie/Kuckuckseier“ zu finden.

Um den „überzähligen Mann“ (Müller, 2016, S. 168), den „odd man“, zu finden, ist es notwendig, von den einzelnen Aspekten auf den Oberbegriff abstrahieren und generalisieren zu können. Nur wenn dies erfolgt ist, kann der sich davon unterscheidende „odd man“ ausgemacht werden.

Mögliche Themengebiete sind:

  • Mathematik: gerade Zahlen, Primzahlen
  • Englisch: animals, family members, colours
  • Deutsch: Wortarten, Adjektive, Werke eines Autors
  • Biologie: Säugetiere, Fische, Pflanze

Variation

Für die Methode sind diverse Einsatzgebiete in den unterschiedlichen Unterrichtsfächern und, wie bereits erwähnt, verschiedene Darbietungsformen (bildlich, schriftlich, auditiv) der Reihen, denkbar. So ließe sich die Methode im Fremdsprachenunterricht zum Festigen oder Überprüfen des erlernten Vokabulars einsetzen oder auch im Deutschunterricht, um Wortarten, Rechtschreibregeln oder den Wortklang zu thematisieren. Im naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich sind zahlreiche Serien, beispielsweise bezüglich der Eigenschaften von Zahlen, der Zuordnung von Lebewesen in verschiedene Klassen oder der Lage von Ländern auf den Kontinenten, denkbar (Müller, 2016/Roche u.a., 2015).

Differenzierungsmöglichkeiten

Die Methode bietet diverse Differenzierungsmöglichkeiten. So ist es beispielsweise denkbar, für SuS, die über einen eingeschränkten Wortschatz verfügen, ausschließlich mit Bilderserien zu arbeiten (Roche u.a., 2015). Weiterhin ist die Methode in ihrem Schwierigkeitsgrad variierbar, sofern sich der „odd man“ entweder stark von den anderen Elementen unterscheidet oder nur schwer zu identifizieren ist (Müller, 2016). Außerdem lässt sich zu der Wahl des „odd man“ eine verbale oder schriftliche Begründung einfordern, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen (Roche u.a., 2015). Während die Anzahl der vorgegebenen Elemente pro Serie variierbar ist, lässt sich weiterhin der identifizierte „odd man“ als Startpunkt für eine neue Serie nutzen (Müller, 2016). Damit ist es möglich, dass SuS, die ohne Schwierigkeiten vorgegebene Serien „lösen“ können, eigene Serien erfinden und diese möglicherweise im Tandem von dem/ der Partner*in lösen lassen.

Tipps

Es sollten nur solche Kategorien verwendet werden, zu denen sich mindestens vier Unterpunkte finden lassen (Müller, 2015), sodass die Kategorisierung und die Identifikation des „odd man“ eindeutig möglich ist. Sowohl zum Ende einer Einheit oder Unterrichtsstunde lässt sich die Methode „Odd man out“ einsetzen, um das Verständnis der Lernenden zu überprüfen als auch zu Beginn, um sich ein Bild über das Vorwissen der Lerngruppe machen zu können.

Material

  • Arbeitsblätter
  • Schreibuntensilien
  • Plenum: Folie und Overhead-Projektors oder Plakat
  • Visuelle Umsetzung: vorbereitete Bilder
  • Auditive Umsetzung: Beispielsweise anhand des Klangs von Wörtern, dafür braucht man einen CD-Rekorder oder Lautsprecher und eine geeignete Tonaufnahme

Literatur

Brenner, G. & Brenner, K. (2012). 80 Methoden für die Grundschule (2. Auflage). Berlin: Cornelsen.
Gugel, G. (2011). 2000 Methoden für Schule und Lehrerbildung: das große Methoden-Manual für aktivierenden Unterricht (1., überarbeitete und neu ausgestattete Auflage). Weinheim: Beltz.
Müller, F. (2016). Selbstständigkeit fördern und fordern: Handlungsorientierte Methoden – Praxiserprobt, für alle Schularten und Schulstufen (5., vollständig überarbeitete Auflage). Weinheim: Beltz.
Roche, J. (Hrsg). u.a. (2015). 33 Methoden: DaZ im Deutschunterricht: fundiert, praktisch, kompakt. Augsburg: Auer.

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