Odd man out

Ziel des „Odd man out“ ist es, anhand einer Serie von Symbolen, Wörtern, Zahlen oder Bildern einerseits das ihnen zugrunde liegende und sie verbindende Kriterium zu erkennen und andererseits das eine Element zu identifizieren, das der erkannten Kategorie nicht untergeordnet werden kann.
PDF speichern

Beschreibung

Diese Methode wird auch „Eins passt nicht“, „Fehlersuche“ und „Falsche Serie/Kuckuckseier“ genannt

Die Methode kann auf folgende Art und Weise durchgeführt werden:

  1. Um den „odd man“ also das zu finden, was anders ist, ist es notwendig, von den einzelnen Aspekten auf den Oberbegriff abstrahieren und generalisieren zu können. Nur wenn dies erfolgt ist, kann der sich davon unterscheidende „odd man“ ausgemacht werden.
  2. Mögliche Themengebiete sind:
    • Mathematik: gerade Zahlen, Primzahlen
    • Englisch: animals, family members, colours
    • Deutsch: Wortarten, Adjektive, Werke eines Autors
    • Biologie: Säugetiere, Fische, Pflanzen

Variation

Die Methode kann in diesen Punkten varriiert werden:

  1. Darstellungsformen:
    • Bildlich, Schriftlich, Auditiv
  2. Fremdsprachenunterricht:
    • Festigung und Überprüfung des Wortschatzes
  3. Deutschunterricht:
    • Thematisierung von Wortarten, Vermittlung von Rechtschreibregeln, Schulung des Wortklangs
  4. Naturwissenschaftlicher Bereich:
    • Eigenschaften von Zahlen, Klassifikation von Lebewesen
  5. Gesellschaftswissenschaftlicher Bereich:
    • Geografische Lage von Ländern auf den Kontinenten

Differenzierung

Folgende Differenzierungen sind möglich:

  • Für Lernende mit begrenztem Wortschatz bietet es sich an, ausschließlich mit Bilderserien zu arbeiten.
  • Der Schwierigkeitsgrad lässt sich variieren, indem der „odd man out“ entweder deutlich von den übrigen Elementen abweicht oder nur schwer zu erkennen ist.
  • Zur Steigerung der kognitiven Herausforderung kann zusätzlich eine mündliche oder schriftliche Begründung für die Wahl des „odd man“ eingefordert werden.
  • Auch die Anzahl der Elemente innerhalb einer Serie kann flexibel angepasst werden.
  • Zudem kann der identifizierte „odd man“ als Ausgangspunkt für eine neue Serie dienen. So entsteht die Möglichkeit, dass fortgeschrittene Lernende, die vorgegebene Serien problemlos bearbeiten, eigene Serien entwickeln und diese im Tandem mit einem Lernpartner oder einer Lernpartnerin lösen lassen.

Tipps

Es sollten nur solche Kategorien ausgewählt werden, zu denen sich mindestens vier passende Unterbegriffe oder Beispiele finden lassen. So ist sichergestellt, dass die Einordnung klar gelingt und der „odd man out“ eindeutig erkennbar ist.
Die Methode „Odd man out“ kann flexibel im Unterricht eingesetzt werden – entweder am Ende einer Stunde oder Einheit, um das Verständnis der Schülerinnen und Schüler zu überprüfen, oder zu Beginn, um einen Einblick in ihr Vorwissen zu erhalten.

Material

  • Arbeitsblätter
  • Schreibuntensilien
  • Plenum: Folie und Overhead-Projektors oder Plakat
  • Visuelle Umsetzung: vorbereitete Bilder
  • Auditive Umsetzung: Beispielsweise anhand des Klangs von Wörtern, dafür braucht man einen CD-Rekorder oder Lautsprecher und eine geeignete Tonaufnahme

Literatur

Brenner, G. & Brenner, K. (2012). 80 Methoden für die Grundschule (2. Auflage). Berlin: Cornelsen.
Gugel, G. (2011). 2000 Methoden für Schule und Lehrerbildung: das große Methoden-Manual für aktivierenden Unterricht (1., überarbeitete und neu ausgestattete Auflage). Weinheim: Beltz.
Müller, F. (2016). Selbstständigkeit fördern und fordern: Handlungsorientierte Methoden – Praxiserprobt, für alle Schularten und Schulstufen (5., vollständig überarbeitete Auflage). Weinheim: Beltz.
Roche, J. (Hrsg). u.a. (2015). 33 Methoden: DaZ im Deutschunterricht: fundiert, praktisch, kompakt. Augsburg: Auer.

In welcher Phase deines Unterrichts würdest du diese Methode einsetzen?

Schreiben Sie einen Kommentar

Nach oben scrollen