Hörmalerei

In dieser Methode geht es darum Erlebnisse und Eindrücke kreativ auszudrücken und zu reflektieren. Der Fokus liegt hierbei auf der Wahrnehmung von Geräuschen, z. B. einer Melodie oder einer Stimme, die die Lernenden im Vorfeld einer Aufgabe gehört haben. Aufgrund dieser Wahrnehmung beginnen sie zu malen und verbinden damit Empfindungen, die durch das Hören hervorgerufen werden, mit der kreativen Gestaltung eines Bildes.
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Beschreibung

Die Methode kann auf folgende Art und Weise durchgeführt werden:

  1. Der Vorgang erfolgt z. B. durch eine Melodie, welche die Lernenden in der Lerngruppe hören.
  2. Aufgrund dieser melodischen Basis und einer Erinnerung, die die Lernenden teilen (z. B. ein gemeinsamer Ausflug), reflektieren die Lernenden anschließend in Einzelarbeit die Eindrücke und beginnen zu malen.
  3. Hierzu falten sie ein Blatt Papier in 4 Kästchen, die sie nummerieren und mit vorgegebenen Stationen des Ausflugs kreativ gestalten. Dies kann beispielsweise mit der Erinnerung an das gemeinsame Frühstück, dem anschließenden Spaziergang durch den Wald, dem Klettererlebnis und einer anschließenden Mittagspause erfolgen.
  4. Anschließend erhalten Lernenden genügend Zeit, um ihre Ideen auszudrücken, welche dann im Plenum vorgestellt werden. Wichtig ist an dieser Stelle, dass es keine falschen Hörbilder gibt.
  5. Ziel ist es herauszufinden, welche Assoziationen die Lernenden zu etwa einer gemeinsamen Erinnerung haben und inwiefern sie sich unter Berücksichtigung des Hörens kreativ ausdrücken. Zudem soll die Merkfähigkeit trainiert werden.

Variation

Folgende Variationen sind denkbar:

  • Die Einzelarbeit kann in eine Gruppenarbeit umgewandelt werden. Hierzu erfolgt die Reflexion dann nicht mehr durch die einzelnen Lernenden, sondern in einer Gruppe.
  • Die Lehrperson liest z.B. eine Geschichte vor. Die Aufgabe besteht darin, im Nachhinein möglichst viele Einzelheiten und Details des Textes aufzumalen. Die Lernenden müssen sich untereinander abstimmen und im Team agieren.

Differenzierung

Folgende Differenzierungen sind möglich:

  • Die Dauer des Geräusches/der Melodie/der Stimme kann in unterschiedlicher Länge und je nach Klassenstufe oder Ziel variieren.
  • Trägt die Lehrperson z. B. einen Text vor (Variation innerhalb der Methode), dann kann sie ihre Stimme in unterschiedlichen Tonlagen einbringen und somit einen Text bzw. eine Situation lebendiger gestalten.

Tipps

Damit alle Lernenden der Aufgabe gerecht werden können, ist es wichtig darauf zu achten, dass alle das Geräusch/die Melodie bzw. die Stimme wahrnehmen können. Dafür sollte eine gewisse Ruhe am Lernort hergestellt sein und das Geräusch/die Melodie in einer angemessenen Lautstärke abgespielt werden.

 

Material

Zeichen bzw. Malutensilien (Buntstifte, Malblock, Lineal)

Literatur

Wienerl, I., Fleischmann, S. & Rotte, U. (2007). Das Methoden-Handbuch für die Grundschule: Unterrichtsmethoden kennen und anwenden. München, Düsseldorf, Stuttgart: Oldenbourg Schulverlag.

In welcher Phase deines Unterrichts würdest du diese Methode einsetzen?

Zitationsvorschlag

Methodenkartei. Ein Kooperationsprojekt an den Universitäten Oldenburg und Vechta. Abrufbar unter: https://www.methodenkartei.uni-oldenburg.de/

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