Mystery

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Informationen einordnen und vernetzen, Probleme analysieren und verschiedene Perspektiven berücksichtigen.

Beschreibung

Bei der Mystery-Methode handelt es sich um die Idee der Lösung bzw. der Entwicklung eines Lösungsansatzes für ein komplexes Rätsel, wie es ebenfalls bei einem Kriminalfall getan wird. Es geht darum, die Zusammenhänge herzustellen und Schlussfolgerungen zu ziehen. Thematisch ist das Mystery vielseitig im Unterricht anwendbar, z.B. zu Beginn einer Unterrichtseinheit oder auch als Ende einer Einheit.

Folgende Vorbereitungen und Hinweise sind wichtig:

  1. Es wird ein Ausgangspunkt für das Mystery gewählt, dies können Situationen, Geschichten oder Reportagen (von konkreten Personen und Ereignissen) sein.
  2. Wichtig ist bei der Wahl des Ausgangspunktes, dass sich die Lernenden damit identifizieren können und einen Bezug zum Alltag hergestellt werden kann.
  3. Aus der Ausgangssituation ergibt sich eine Leitfrage, die die Lernenden mithilfe von (Hintergrund-)Informationen lösen sollen.
  4. Zur Bearbeitung erhalten die Lernenden neben dem Ausgangspunkt Informationskarten.
    • Auf diesen sind Informationen in wenigen Textzeilen zusammengefasst.
    • Optional können auch weitere Kontextmaterialien z.B. Karten, Fotos oder Statistiken den Lernenden zur Verfügung gestellt werden.
    • Komplexere Hintergründe sollen in einer vorangestellten Erarbeitungsphase oder in einer Recherchephase hinterher erschlossen werden.
  5. Der Ausgang eines Mysterys ist offen, es gibt nicht eine „richtige“ Lösung, um die Leitfrage zu beantworten. Vielmehr ist es entscheidend, wie die Gruppe sich auf eine Antwort einigt und diese gegenüber den anderen Gruppen präsentiert und verteidigt.

Die Methode kann auf folgende Art und Weise durchgeführt werden:

  1. Einführung: In dieser Phase stellen die Lehrenden die Methode und Aufgabe vor und händigt die Informationskarten (ca. 16-30) und ggf. Kontextmaterialien aus.
  2. Gruppenarbeit: In Gruppen von drei bis vier Lernenden beschäftigen sich diese mit der Leitfrage und der Rekonstruktion des Falles.
    • Dafür ordnen und strukturieren die Lernenden die Informationen.
    • Ebenfalls ist es möglich ein Wirkungsgefüge zu erstellen, z.B. auf einem Flipchart umso die Informationen visuell vernetzen und mit Kommentaren ergänzen zukönnen.  
    • Anschließend stellen die Lernenden die Zusammenhänge zwischen den Informationen her, überprüfen Hypothesen und erschließen damit Ursachen- und Wirkungszusammenhänge.
    • Bei Bedarf können die Lehrenden individuell unterstützen. 
  3. Ergebnispräsentation und Diskussion: Alle Gruppen stellen ihre Lösung vor, stellen die Zusammenhänge dar und beantworten ggf. Fragen.
  4. Metakognitive Reflexion: Die Lernenden setzen sich mit der Problemlösestrategie auseinander, wobei folgende Fragen hilfreich sein können:
    • Wie sind wir vorgegangen?
    • Wie haben wir den Fall analysiert?
    • Was war die Grundlage für unsere Werturteile? 
    • Welche Lerneffekte wurden erreicht und welche allgemeinen Problemlösungsstrategien geübt?

Differenzierungsmöglichkeiten

Folgende Differenzierungen sind möglich:

  • Der Schwierigkeitsgrad kann durch die Anzahl der Informationskarten verändert werden. Hierbei ist zu beachten, dass eine höhere Anzahl an Karten dazu führen, dass die Lernenden mehr filtern müssen, welche Information für ihre Strategie relevant sind.
  • Die Karten können durch Bilder gestützt werden, die das Wiedererkennen und Ordnen erleichtern können.
  • Die Komplexität des Textes kann je nach Niveau angepasst werden.
  • Die Wahl des Informationsmaterials sowie der Kontextinformationen kann an die Altersgruppe angepasst und auch durch Video- oder Audiodateien ergänzt werden.

Tipps

  • Aus den Informationskarten sollen keine Erklärungen und Zusammenhänge gegeben werden, damit die Lernenden diese selbst erarbeiten können.
  • Durch das Einbauen von irrelevanten und ambivalenten Informationen werden Lernende dazu angeregt diese eigenständig abzuwägen und lernen den Umgang mit Unsicherheiten.

Ab sofort ist es möglich, das Team der Methodenkartei für einen Mystery-Workshop zum Thema Nachhaltigkeit zu buchen. Mehr Informationen hierzu findest du unter Projekte.

Material

  • Eine einleitende Geschichte (z.B. ein Zeitungsartikel)
  • Informationskarten
  • Kontextmaterialien (z.B. Grafen, Fotos)
  • Plakate oder Flipcharts
  • Stifte
  • Klebestifte
  • Haftnotizen

Literatur

„Mystery-Methode“. Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, www.ph-ludwigsburg.de/fakultaet-1/institut-fuer-sozialwissenschaften/geographie/forschung-und-projekte/denken-lernen/mystery-methode. Zugegriffen 9. Oktober 2023.

Education21 (2014): Leitfaden Mystery: Didaktische Überlegungen und Einsatz im Unterricht, education21, [online] https://www.education21.ch/sites/default/files/uploads/pdf-d/schule/unterrichtsmedien/Leitfaden%20Mystery_D.pdf [abgerufen am 09.10.2023].

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