Diskussion, Kreativität, Lösungsfindung

Beschreibung
Die Bezeichnung „mystery“ verweist auf die zentrale Idee der Methode: Es wird wie bei einem Kriminalfall ein Rätsel gelöst, Zusammenhänge hergestellt und Schlussfolgerungen gezogen. Die Mystery- Methode kann für verschiedene Themen im Unterricht verwendet werden und sowohl zu Beginn einer Unterrichtseinheit ( zum Aktivieren von Vorwissen) als auch am Ende einsetzt werden ( zum Anwenden des Gelerntem anhand eines konkreten Fallbeispiels). Als Ausgangspunkt eignen sich Situationen, Geschichten oder Reportagen, die von konkreten Personen und Ereignissen ausgehen. Wichtig ist dabei, dass sich die Lernenden damit identifizieren können und ein Bezug zum Alltag der SuS hergestellt werden kann. Aus der Ausgangssituation ergibt sich eine Leitfrage, die die SuS mithilfe von (Hintergrund-)Informationen lösen sollen. Dafür erhalten die SuS Informationskarten auf denen Informationen in wenigen Textzeilen zusammengefasst ist. Optional können auch weitere Kontextmaterialien z.B. Karten, Fotos oder Statistiken den SuS zur Verfügung gestellt werden. Komplexere Hintergründe sollen in einer vorangestellten Erarbeitungsphase oder in einer Recherchierphase hinterher erschlossen werden. Der Ausgang eines Mysterys ist offen, es gibt nicht eine „richtige“ Lösung um die Leitfrage zu beantworten. Vielmehr ist es entscheidend, wie die Gruppe sich auf eine Antwort einigt und diese gegenüber den anderen Gruppen präsentiert und verteidigt.
Die Umsetzung findet in vier Phasen statt:
Einführung: In dieser Phase stellt die Lehrkraft die Methode und Aufgabe vor und händigt die Informationskarten (ca. 16-30) und ggf. Kontextmaterialien aus.
Gruppenarbeit: In Gruppen von drei bis vier beschäftigen sich die SuS mit der Leitfrage und der Rekonstruktion des Falles. Dafür ordnen und strukturieren die SuS die Informationen. Dafür können die SuS ein Wirkungsgefüge erstellen z.B. auf einem Clipchart und so die Informationen visuell vernetzen und mit Kommentaren ergänzen. Anschließend stellen sie Zusammenhänge zwischen den Informationen her, überprüfen Hypothesen und erschließen damit Ursachen- und Wirkungszusammenhänge. Bei Bedarf kann die Lehrkraft individuell unterstützen.
Ergebnispräsentation-und Diskussion: Alle Gruppen stellen ihre Lösung vor, stellen die Zusammenhänge dar und beantworten ggf. Fragen.
Metakognitive Reflexion: Die SuS setzen sich mit der Problemlösestrategie auseinander, wobei folgende Fragen hilfreich sein können:
Wie sind wir vorgegangen? Wie haben wir den Fall analysiert? Was war die Grundlage für unsere Werturteile? Welche Lerneffekte wurden erreicht und welche allgemeinen Problemlösungsstrategien geübt?
Tipps
Aus den Informationskarten sollen keine Erklärungen und Zusammenhänge gegeben werden damit die SuS diese selbst erarbeiten können.
Durch das Einbauen von irrelevanten und ambivalenten Informationen werden SuS dazu angeregt diese eigenständig abzuwägen und lernen den Umgang mit Unsicherheiten.
Material
- eine einleitende Geschichte (z.B. ein Zeitungsartikel)
- Informationskarten
- ggf. Kontextmaterialien (z.B. Grafen, Fotos)
- ggf. Plakate oder Flipcharts