Gruppenpuzzle

Ein großes Gesamtthema, welches in gleichwertige Unterthemen unterteilt wurde, wird von den SuS selbstständig in verschiedenen Gruppenzusammensetzungen erarbeitet. Charakteristisch für das Gruppenpuzzle ist der Wechsel zwischen Wissensaneignung in den themengleichen Expertengruppen und Wissensvermittlung in den themenverschiedenen Stammgruppen.

Beschreibung

Das Gruppenpuzzle eignet sich besonders gut zur Erarbeitung neuer Inhalte. Es wird dabei zwischen 5 verschiedenen Phasen unterschieden werden:

  1. Einführungsphase (Plenum): Das Thema wird vorgestellt, die Methode erklärt, sofern die SuS sie noch nicht kennen.
  2. Einführungsphase (Stammgruppen): Die SuS erarbeiten das Thema mithilfe z.B. mithilfe eines Textes oder anderen Materialien
  3. Aneignungsphase (Expertengruppen): ie Gruppenmitglieder werden daraufhin neu eingeteilt, ein*e Schüler*in bleibt am Arbeitsplatz, die anderen verteilen sich gleichmäßig an die anderen Gruppentische. Am Ende befindet sich in den neuen Gruppen jeweils ein Experte der vorherigen Arbeitsgruppen. Alle tauschen sich über die zuvor erarbeiteten Ergebnisse aus.
  4. Vermittlungs- und Vertiefungsphase (Stammgruppen): Die SuS finden sich anschließend wieder in ihren ersten Gruppen zusammen und vergleichen ihre neuen Ergebnisse.
  5. Kontrollphase (Plenum) Es können die Ergebnisse nochmal im Plenum vorgestellt werden und der Ablauf der Methode reflektiert werden.

 

Variation

Das Gruppenpuzzle kann insofern variiert werden, als dass nicht immer alle fünf Phasen durchzuführen sind. Vor allem bietet es sich an auf Phase 3 zu verzichten und Phase 1 und 5 kurz zu halten. Wichtig ist insbesondere der Aneignungsphase in den Expertengruppen sowie der Vermittlungs- und Vertiefungsphase in den Stammgruppen große Aufmerksamkeit zu schenken, da diese Phasen den Kern der Methode bilden.

Eine weitere Variation des Gruppenpuzzles stellt die Methode Museumsrundgang dar.

Differenzierungsmöglichkeiten

Das Gruppenpuzzle bietet wenige Differenzierungsmöglichkeiten. Es kann nur dann sinnvoll eingesetzt werden, wenn sich das Gesamtthema in gleichwertige Unterthemen teilen lässt, da es sonst zu vermehrten Verständnisschwierigkeiten in der Vermittlungs- und Vertiefungsphase kommen würde. Deshalb handelt es sich bei den Arbeitsaufträgen im Gruppenpuzzle weder um Aufgaben mit gestuften Anforderungsniveaus noch um parallele oder offene Aufgaben. Folglich ist es für die SuS kaum möglich ihrem Können entsprechend zu arbeiten, sodass die Methode wenig Differenzierungspotenzial aufweist.

Tipps

  • Sollte die Anzahl der SuS nicht mit den einzelnen Themen aufgehen, kann in den Stammgruppen ein Thema doppelt vergeben werden (Kontrollgruppe).
  • Je nach Thematik kann es sinnvoll sein das Gruppenpuzzle nicht in einer Einzel-, sondern in einer Doppelstunde durchzuführen.
  • Es sollte ausreichend Zeit für die Vorbereitung eingeplant werden, wenn die Materialien für die Teilthemen selbst erstellt oder zusammengestellt werden müssen.
  • Falls die Methode Gruppenpuzzle den SuS noch nicht bekannt ist, sollte das Prinzip kurz mit dem OHP visualisiert werden.
  • Je kleiner eine Lerngruppe, desto höher die Lerneffizienz. Deshalb sollten die Gruppen aus max. 5 SuS bestehen.

Material

Arbeitsblätter mit Arbeitsaufträgen und Materialien

Literatur

Green, N. & Green, K. (2007): Kooperatives Lernen im Klassenraum und im Kollegium. Das Trainingsbuch. 3. Aufl. Seelze-Gelber: Kallmeyer.

Greving, Johannes & Paradies, Liane (2012): Unterrichts-Einstiege. Cornelsen Scriptor: Berlin.

Mattes, Wolfgang (2002): Methoden für den Unterricht. 75 kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende. Schöningh Verlag: Paderborn.

Thal, Jürgen & Vormdohre, Katrin (2006): Methoden und Entwicklung. Basismaterialien für effektiven und aktivierenden Unterricht. Schneider Verlag Hohengehren: Baltmannsweiler.

Fach
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