Fallstudie

Mit dieser Methode wird lösungsorientiertes Denken und entscheidungsorientiertes Handeln gefördert sowie die Diskussion-und Kompromissbereitschaft trainiert.
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Beschreibung

Die Methode kann auf folgende Art und Weise durchgeführt werden:

  1. Die Lernenden werden mit einem praxisorientierten Fall konfrontiert und diskutieren diesen innerhalb von Kleingruppen (vier bis sechs Personen), hierbei ist das Ziel einen Lösungsvorschlag zu finden.
  2. Innerhalb der Gruppe muss sich für eine Alternative entschieden und die Wahl dieser Alternative begründet werden.
  3. Anschließend soll im Plenum überprüft werden ob die getroffene Entscheidung und deren Konsequenzen/Bedingungen mit der Realität vereinbar sind.

Gliederung in Phasen:

1. Phase: Konfrontation mit dem Fall → Erfassen der Problem- und Entscheidungssituation

2. Phase: Informationsbeschaffung/bereitgestelltes Fallmaterial
→ Beschaffung und/oder Bewertung von Informationen zur Entscheidungsfindung

3. Phase: Exploration→Diskussion alternativer Lösungsmöglichkeiten

4. Phase: Resolution/Entscheidungsfindung
→ Gegenüberstellung und Bewertung der Lösungsvarianten mit anschließender Festlegung auf eine Variante

5. Phase: Disputation/Begründung der Entscheidungen
→ Gruppen argumentieren und bekräftigen ihre Wahl anhand von Argumenten

6. Phase: Kollation/Vergleich mit Lösung in der Realität 
→ Abwägen der Interessenzusammenhänge, in denen Einzellösungen stehen

Variation

Folgende Variationen sind möglich:

  • Case-Study-Method: Anhand vorgegebener Informationen müssen verborgene Probleme identifiziert, Lösungsvarianten gefunden und Entscheidungen getroffen werden. Die getroffene Entscheidung wird anschließend mit der Lösung in der Realität verglichen.
  • Case-Problem-Method: Probleme werden ausdrücklich dargelegt und Informationen vorgegeben, der Fokus liegt auf der Lösungsfindung und dem Entscheidungsprozess. Ein anschließender Vergleich der getroffenen Entscheidung mit der wirklichen Lösung ist möglich aber nicht zwingend erforderlich.
  • Case-Incident-Method: Der zu analysierende Fall wird lückenhaft vorgestellt, die Lernenden müssen eigenständig recherchieren; die Informationsbeschaffung steht im Vordergrund.
  • Stated-Problem-Method: Probleme sowie Informationen und die Lösungen einschließlich Begründungen werden gegeben, die zusätzliche Suche nach Alternativen ist möglich aber nicht verpflichtend. Diese Variation fokussiert die Kritik der vorgegebenen Lösungsmöglichkeiten.

Tipps

  • Die Entscheidungskriterien/-prinzipien/-maximen müssen vorgegeben und für die Lernenden ersichtlich sein.
  • räumliche Gegebenheiten: Gruppenarbeit muss möglich sein, d.h. Gruppentische müssen gebildet werden können.
  • Vorwissen ist nicht zwingend erforderlich, die Methode kann als Unterrichtseinstieg genutzt werden.
  • Die Methode kann fächerübergreifend genutzt werden/ ist nicht an ein bestimmtes Fach gebunden.

Material

Als Material dienen von der Lehrperson bereitgestellte Informationen zu dem zu analysierenden Fall.

Literatur

Brettschneider, Volker, Kaiser, Franz-Josef. (2008) Fallstudie. In: Wiechmann,
Jürgen (Hrsg.): Zwölf Unterrichtsmethoden. Vielfalt für die Praxis. 4. Auflage. Basel, Weinheim: Beltz Verlag. S. 144-157.

In welcher Phase deines Unterrichts würdest du diese Methode einsetzen?

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