Beschreibung
Die Methode kann auf folgende Art und Weise durchgeführt werden:
- Bei einer Fehlergeschichte wird von der Lehrperson eine Geschichte zweimal vorgetragen. Jedoch unterscheiden sich die beiden Versionen der Geschichte in manchen Details.
- Zuerst informiert die Lehrperson die Lernenden über das Vorgehen und rät ihnen, aufzupassen und aufmerksam zuzuhören.
- Die Lehrperson trägt im Anschluss die vorbereitete Geschichte möglichst lebendig vor. Direkt danach wird die Geschichte mit einigen Abweichungen oder falschen Fakten z.B. veränderte Namen, Orte, Wochentage etc. wiedergegeben. Die Aufgabe der Lernenden ist es, sich die Details der ersten Version zu merken. Beim zweiten Vortragen sollen die SuS bei Fehlern bzw. Veränderungen die Hand heben und diese nach Aufforderung richtigstellen. Das Ziel der Methode ist es, die Konzentrations- und Merkfähigkeit der SuS zu trainieren.
Variation
Folgende Variationen sind denkbar:
- Wenn es sich um eine lange Geschichte handelt, können auch verschiedene Hilfsmittel, wie ein Zettel, auf dem Lernende Notizen machen können, zur Verfügung gestellt werden.
- Die Geschichte kann sich auch von den Lernenden gegenseitig vorgelesen werden oder als Text vorliegen.
- Weiterhin kann der Ablauf der Methode verändert werden. Hierbei sollen die Lernenden beim zweiten Vortragen der Geschichte nicht die Hand heben, sondern nur versuchen, die erste Geschichte zu behalten. Nach dem zweiten Vortrag sollen sie dann die ursprüngliche, erste Geschichte inklusive der Details nacherzählen.
- Eine weitere Variation ist das Weitererzählen der Geschichte, wenn sie zuvor ein offenes Ende hatte oder das Ausdenken eines neuen Endes, wenn zuvor alle Fragen geklärt wurden. Bei dieser Variation wird jedoch das Ziel der Methode, nämlich das Üben von genauem und aufmerksamem Zuhören, etwas verändert in Richtung eigener Kreativität.
Differenzierung
Folgende Differenzierungen sind möglich:
- Die Fehlergeschichte kann in ihrer Komplexität variiert werden
- Die Offensichtlichkeit der Fehler bzw. Abweichungen kann angepasst werden, je nach Wunsch ob es schwerer oder leichter werden soll.
- Innerhalb der Lerngruppe kann durch die Zulassung von Notizzetteln differenziert werden.
So kann die Geschichte den unterschiedlichen Kompetenzen der Lernenden angepasst werden.
Tipps
Damit die Lernenden nicht nur grob der Geschichte folgen, kann es hilfreich sein, zuvor die Methode zu erklären und anzukündigen, dass sich nur Details ändern.
Um es den Lernenden nicht zu leicht zu machen, die Veränderungen zu erkennen, sollte die Geschichte möglichst frei und lebendig vorgetragen werden.
Material
Notizzettel mit der Geschichte (Darauf sollten auch die Veränderungen für den zweiten Vortrag notiert oder z. B. farblich markiert sein)
Literatur
Brenner, Gerd; Brenner, Kira. (2009). 80 Methoden für die Grundschule. Vorbereitung und Ablauf – Anbindung an die Bildungsstandards – Für die Jahrgänge 1–4. Berlin: Cornelsen.
Brenner, G. & Brenner, K. (2012). 80 Methoden für die Grundschule (2. Auflage). Berlin: Cornelsen.
Kiper, Hanna und Mischke, Wolfgang. (2006). Einführung in die Theorie des Unterrichts. Weinheim und Basel: Beltz.