Zukunftswerkstatt

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Gemeinsam kreative Lösungen für Probleme finden. Fantasie spielt dabei auch eine Rolle. Gut geeignet für Projekttage.

Beschreibung

Entwickelt von Robert Jungk, einem der ersten Zukunftsforscher. Ausgehend von einem konkreten Problem entwickeln die Lernenden Vorstellungen einer erwünschten Zukunft.

Die Zukunftswerkstatt lässt sich in fünf Phasen aufteilen.

  1. Vorbereitungsphase: Die Lernenden überlegen sich zu einem gestellten Thema eine Problemfrage, die bearbeitet wird. Hierzu werden Materialen zur Visualisierung  und Ausarbeitung festgelegt.
  2. Kritikphase und Problemlösungsphase: Das Thema oder die Fragestellung werden offen diskutiert und alle können frei seine Gedanken äußern. Alle Teilnehmenden äußern ihre persönliche Kritik zu einem Thema. Die Moderator*innen können durch Fragen unterstützen wie „Was stört dich?“ unterstützen. Hierzu lassen sich verschiedene Methoden mit einbeziehen wie Brainstorming. Es entsteht eine Sammlung von Gedanken, Kritik und Lösungen für die Problemfrage. Nach der Sammlung der Kritikpunkte werden die Problembereiche zusammengefasst und die Gruppe entscheidet sich für einen Problembereich zum Weiterdiskutieren.
  3. Fantasiephase: In der Gruppenarbeit werden jetzt Ideen entwickelt für eine wünschenswerte Zukunft mit Lösung des Problems. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und es wird vereinbart, dass es zunächst keine Einwände gibt. Es Auch eine spielerische Fantasiereise ist denkbar, in der alle ihre Wünsche mit einbeziehen können. Die Lernenden sollen Kreativität zeigen.
  4. Verwirklichungsphase: Zusammenführung der utopischen Entwürfe mit der Realität und Aufzeigen möglicher Umsetzungsschwierigkeiten. Die Lernenden setzen sich nun zusammen und entwickeln einen gemeinsamen Plan zur Realisierung der Lösung des Problems. Anschließend werden die Entwürfe angepasst sowie äußere Rahmenbedingungen z.B. finanzielle Mittel etc. geklärt.
  5. Nachbereitungsphase: Den Lernenden sollen durch ihre Arbeitsprodukte klar werden, was man ändern muss, um das Problem zu lösen und welche Wege dafür wichtig sind. Danach sollen die Ergebnisse präsentiert werden.

Variation

Diese Methode ist sehr offen. Dabei kann sowohl das Material als auch das Thema variieren.

Beispiele für eine Problemstellung sind:

  • Wie soll die Stadt in Zukunft aussehen?
  • Wie können wir Arbeitsplätze für alle schaffen?
  • Wie können wir die Umwelt schützen?

Differenzierungsmöglichkeiten

Die Methode kann für einzelne kleinere Gruppen gemacht sein, als auch für den Klassenverbund.

Kinder mit dem Förderschwerpunkt Sprache können ihre Kritik auch aufmalen oder in Form eines Rollenspiels darstellen.

Tipps

  • Für diese Methode muss viel Zeit eingeplant werden, denn in einer Einzelstunde kann man die Visionen kaum realisieren.
  • Einsatz einer Fantasiereise als Einstieg: Sie dient zur Lockerung und Entspannung, damit die Kinder in der Fantasiephase alle ihnen in den Kopf kommenden Wünsche ansprechen.
  • Die Phasen der Zukunftswerkstatt sollten der Reihe nach bearbeitet werden, weil sich so das Denken der Problemlösung am besten entwickeln kann.
  • Lenkung durch ein/e Moderator*in innerhalb der Gruppe kann helfen den Prozess zu strukturieren

Material

Der Materialbedarf kann vorher geklärt werden. Man kann sich dabei auf ein Material beschränken oder den Lernenden in ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Es können beispielsweise:

  • Plakate oder Collagen erstellt werden
  • Bilder gemalt werden oder
  • Texte zu der Lösung des Problems geschrieben werden.

Literatur

  • Mattes, Wolfgang (2019): Methoden für den Unterricht. Kompakte Übersicht für Lehrende und Lernende. [inklusive Schülerheft]. Paderborn: Schöningh.
  • Jungk, Robert/ Müllert, Norbert R. (1989): Zukunftswerkstätten. Einführung ins Konzept, konkrete Hilfestellungen zur Umsetzung und Beispiele/ Erfahrungsberichte. München 1989.
  • Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen. Didaktische Materialien. Verfügbar unter https://jungk-bibliothek.org/materialien/ (04.03.2024).
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