Placemat

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Eine Frage. Vier Perspektiven. Erst selbst überlegen und dann gemeinsam darüber sprechen. Vielseitig einsetzbar.

Beschreibung

Der Methodenname bezieht sich auf das verwendete Arbeitsmaterial, dem Placemat (engl. place mat – Paltzset, Platzdeckchen). Dieses liegt während der Durchführung der Methode wie eine Tischdecke in der Mitte des Gruppentisches.

Die Durchführung der Methode erfolgt wie nach dem Think-Pair-Share-Modell in drei Phasen.

  1. Phase: Nachdenken
    Die erste Phase erfolgt in Stillarbeit, sodass alle Teilnehmenden zu der Fragestellung eigene Überlegungen anstellt. Ihre Gedanken notieren sie in ihr jeweiliges Feld. Es gibt also genau so viele Einzelfelder wie es Gruppenmitglieder gibt. Die Lehrenden legen eine Zeit fest, nach der die Einzelarbeit endet und der Gruppenaustausch beginnen soll. Wenn die Methode schon häufiger durchgeführt wurde, kann der Zeitpunkt des Phasenwechsels auch gruppenintern bestimmt werden.
  2. Phase: Austausch
    In der Gruppe werden anschließend die Gedanken aller Teilnehmenden zusammengetragen. Dazu stellt jeder der Teilnehmer seine Notizen vor. Nach dem Austausch werden im Gemeinschaftsfeld die gesammelten Ergebnisse der Gruppe aufgeschrieben.
  3. Phase: Vorstellen
    Jede Gruppe stellt ihre im Gemeinschaftsfeld aufgeschriebenen Gruppenergebnisse im Plenum vor. Dabei können bedeutende Antworten auf die Fragestellung an der Tafel oder auf einem Plakat gesichert werden.

Variation

In der ersten Phase, der Stillarbeitsphase, kann als weitere Regel das „Kreisen“ des Placemats eingeführt werden. Das bedeutet, dass die Teilnehmenden die Notizen der anderen lesen dürfen, um daraus neue Gedankenwege entwickeln zu können

Differenzierungsmöglichkeiten

Durch die Anfangsphase in Stillarbeit wird die individuelle Auseinandersetzung mit der Fragestellung eingefordert. Hier können alle Lernenden auf dem persönlichen Niveau arbeiten, sodass eine natürliche Differenzierung gegeben ist. Gleichzeitig bietet die Placemat-Methode Lernende mit unterschiedlichen Leistungsniveaus die Möglichkeit, etwas zum Unterrichtsergebnis beizutragen, da sich dieses schrittweise aus den Gedanken der einzelnen Gruppenteilmitglieder entwickelt.

Tipps

Die Fragen, die im Zentrum der Placemat-Methode stehen, sollten offen sein, damit sie den Lernenden vielfältige Antwortmöglichkeiten bieten und sie dadurch einen leichteren Zugang zur Auseinandersetzung mit dem Thema finden. Begriffsdefinitionen eignen sich daher nicht gut als Grundlage für eine Fragestellung.

Die Placemat-Methode kann auch bei Lerngruppen ohne viel Erfahrung mit Gruppenarbeit eingesetzt werden. Darüber hinaus eignet sie sich auch als Zugang zum Arbeiten in Gruppen, da sie die zentralen Regeln wie die Beteiligung aller Gruppenmitglieder am Gruppenergebnis einfordert. Die Placemat-Methode fördert demnach gleichzeitig die sozialen Kompetenzen der Lernenden.

In der Material-Ecke findet du eine Vorlage zum Ausdrucken.

Material

Placemat (am besten ein Plakat in A3) aufgeteilt in vier Bereiche und einem „Gemeinschaftsfeld“ in der Mitte

Literatur

Mattes, W. (2006): Methoden für den Unterricht. Kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende. Schöningh: Paderborn.

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